Übersicht Neurostimulation

Unsere Behandlungsprogramme basieren auf der gezielten Neuromodulation, d.h. der positiven Beeinflussung der Funktion neuronaler Netzwerke.

Alle Methoden wirken mit physikalisch-technischen Methoden direkt auf das Gehirn ein. Die Messung und Rückmeldung der eigenen Aktivität (Closed-Loop-Training mit Neuro- und Biofeedback) ermöglicht dem Gehirn eine bessere Selbstregulation. Durch die Stimulation mit elektrischem Strom (tDCS), magnetischen Feldern (rTMS) oder auch Schallpulswellen (TPS) kann die Aktivität des Gehirns direkt beeinflusst werden.

Je nach Methode, Positionierung der Elektroden und Art der Spulen können Hirnareale gehemmt oder aktiviert werden. Um eine individuelle Behandlung planen zu können, ist eine sorgfältige Untersuchung notwendig. Wir legen daher großen Wert auf eine ausführliche neurologische und psychiatrische Diagnostik.

Welche Vorabklärungen sind nötig?

Die meisten der von uns behandelten Krankheitsbilder sind durch das Vorliegen typischer Kombinationen von Symptomen definiert.

Wir setzen Fragebogen ein, um den Schweregrad der Erkrankung bzw. den Behandlungserfolg zu erfassen.

 
 

Die Neuropsychologie stellt normierte Tests zur Prüfung wichtiger Funktionen wie der Aufmerksamkeit, der Sprache, des Gedächtnisses und auch der emotional-affektiven Verarbeitung zur Verfügung. 

Wir setzen solche Testungen zur Standortbestimmung bei Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen ein, wie man sie z.B. bei ADHS oder im höheren Alter bei beginnenden Demenzerkrankungen finden kann.

Unter Neuromarkern versteht man neurologische, medizinisch-technische Messwerte, die Rückschlüsse auf die den psychischen Symptomen zugrundeliegende Funktionsstörung des Hirns erlauben.

Wir verwenden elektrophysiologische Neuromarker, d.h. wir arbeiten mit quantitativen EEG-Messungen und dem Ableiten kognitiv evozierter Potentiale.

 
 

Durch einen psychophysiologischen Belastungstest können vegetative Fehlregulationen gemessen und somit bewusst gemacht werden (Aha-Erlebnis).

Zudem kann mit Hilfe des Belastungsprofils das therapeutische Vorgehen mit Biofeedback gezielt geplant werden.

 

Wie wird die Behandlung geplant?

Liegen alle Untersuchungsresultate vor, machen wir einen Behandlungsvorschlag. Dabei orientieren wir uns an wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit der verschiedenen Methoden.

Wichtig ist es uns zudem, dass Patientinnen und Patienten den Behandlungsvorschlag nachvollziehen können.

 
 
 

Welche Methoden kommen zum Einsatz?


Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine seit 2018 in Europa zugelassene Therapieoption zur Behandlung der leichtgradigen und mittelschweren Alzheimer-Demenz. Dabei wird das Gehirn mit Schallpulsen stimuliert. Diese Stimulation ist wie auch die tDCS und die rTMS nicht-invasiv; die Schallwellen dringen durch Haut und Schädeldecke, ohne dabei Verletzungen zu verursachen.


Bei der Transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) werden mittels einer über dem Kopf gehaltenen Magnetspule repetitive magnetische Impulse erzeugt. Diese stimulieren dann die Aktivität der sich direkt darunter befindenden Hirnrindenareale. Die Methode ist sehr sicher und verursacht kaum Nebenwirkungen.

Durch die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) kann die Aktivität einzelner Hirnregionen angeregt oder gehemmt werden. Zwischen zwei oder mehr Oberflächenelektroden wird dazu eine niedrige Spannung (wenige Volt) angelegt und damit ein schwacher Strom (wenige mA) induziert.


Neurofeedback
und Biofeedback sind Trainingsmethoden, die darauf beruhen, dass durch die visuelle und auch akustische Rückmeldung (Feedback; Closed-Loop-Training) physiologischer Messwerte wie EEG-Signalen, Atemrhythmus, Muskelspannung oder auch Schweisssekretion die unbewusste und bewusste Selbstregulation verbessert wird.