Neu in unserer Praxis: Elektrokonvulsionstherapie (EKT) zur Behandlung schwerer Depressionen
In unserer Praxis für interventionelle Psychiatrie setzen wir uns dafür ein, Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen neue Wege Linderung ihrer Symptome zu eröffnen. Für Patientinnen und Patienten, die trotz intensiver medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlungen weiterhin unter schweren Depressionen leiden, kann die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) eine effektive und oft lebensverändernde Option darstellen.
Was ist die Elektrokonvulsionstherapie (EKT)?
Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist ein bewährtes und sicheres Behandlungsverfahren, das seit Jahrzehnten angewendet wird und kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Dabei wird unter kontrollierten Bedingungen und in kurzer Narkose ein gezielter elektrischer Impuls an das Gehirn abgegeben, der einen therapeutischen epileptischen Anfall auslöst. Dieser Vorgang führt zu einer Umstrukturierung neuronaler Netzwerke.
Die Wirksamkeit der EKT ist durch zahlreiche Studien belegt. Bei 50 bis 90 Prozent der Patientinnen und Patienten kommt es zu einer deutlichen Besserung oder vollständigen Rückbildung der Beschwerden, insbesondere bei schweren Depressionen. Die EKT gilt daher auch als die wirksamste Behandlung bei therapieresistenten Depressionen.
Für wen ist die EKT geeignet?
Die EKT kommt insbesondere dann infrage, wenn Medikamente und Psychotherapie nicht ausreichend gewirkt haben. Typische Erkrankungen, bei denen die EKT angewendet wird, sind:
Schwere therapieresistente Depressionen
Depression mit psychotischen Symptomen
Katatone Zustände
Manische Episoden
Psychosen
Vor Beginn einer EKT führen wir eine ausführliche psychiatrische und somatische Diagnostik durch. So können wir die Eignung individuell prüfen und die Behandlung gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten planen.
Wie läuft die Behandlung ab?
Wir führen die EKT ambulant durch. Eine typische Behandlungsserie umfasst zwölf Sitzungen, die meist im Abstand von zwei bis drei Tagen stattfinden. Die Behandlung erfolgt in enger Kooperation mit einem erfahrenen Anästhesieteam, das für eine schonende und sichere Narkose sorgt. Die elektrische Stimulation selbst dauert nur wenige Sekunden.
Nach der Behandlung wird die Patientin bzw. der Patient kurzzeitig überwacht und kann in der Regel nach kurzer Zeit wieder aufstehen. Körperliche Nebenwirkungen sind selten und mild. Oft berichten Patientinnen und Patienten bereits nach wenigen Sitzungen von einer spürbaren Erleichterung.
Welches sind die Nebenwirkungen und Risiken?
Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei der EKT Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten sind:
vorübergehende Gedächtnisstörungen, insbesondere im Bereich des Kurzzeitgedächtnisses,
Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen nach der Behandlung.
Langfristige kognitive Beeinträchtigungen treten nach aktuellem Forschungsstand nicht auf.
Interesse an einer EKT-Behandlung?
Wenn Sie selbst betroffen sind oder Angehörige unterstützen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. In einem persönlichen Vorgespräch klären wir, ob die EKT für Sie infrage kommt und wie eine individuelle Behandlungsplanung aussehen kann.